Next Level Leadership: Was KI über deinen Führungsstil verrät
Next Level Leadership: Wenn KI zum Spiegel unserer Führung wird – und wir nicht mögen, was wir sehen
Was wäre, wenn unsere KI mehr über unseren Führungsstil verrät, als uns lieb ist?
Künstliche Intelligenz ist kein bloßes Tool zur Effizienzsteigerung. Sie ist ein Spiegel. Und manchmal zeigt sie uns ein Bild, das wir lieber nicht sehen wollen.
Zwischen Mensch und Maschine: Haltung wird sichtbar
Ich arbeite mit meiner KI fast so persönlich wie mit Menschen. Warum? Weil ich wissen will, ob sie zwischenmenschlich „mitkommt“. Ob sie meine Haltung spürt. Ob sie erkennt, mit wie viel emotionaler Intelligenz ich sie füttere.
Denn genau das tut sie: Sie spiegelt: Unsere Art zu denken. Unsere Kommunikationsmuster. Unsere Werte – oder das, was wir dafür halten.
KI ist kein Upgrade – sie ist ein Kulturtest
Viele behandeln KI wie ein weiteres Software-Update. Ein bisschen schneller, ein bisschen klüger, ein bisschen bequemer. Doch sie ist weit mehr als das: Sie ist das, was wir aus ihr machen.
Wenn unsere Daten von Vorurteilen, unausgesprochenen Machtmustern oder einem Mangel an Diversität geprägt sind – dann übernimmt die KI genau das. Ohne zu hinterfragen. Ohne Kontext. Und ohne ethischen Kompass.
Führung heißt Verantwortung – auch für das, was automatisiert wirkt
Die große Gefahr: KI wirkt neutral. Still. Effizient.
Doch gerade deshalb fällt es vielen nicht auf, wenn sie diskriminiert, Menschen ausschließt oder Fehlentscheidungen trifft. Der Eindruck bleibt: „Das war die Technik.“ Aber das war es nicht.
Führung heute bedeutet, die richtigen Fragen zu stellen:
Wer wurde beim Trainieren der KI übersehen?
Welche Perspektiven fehlen in unseren Daten?
Welche ethischen Maßstäbe leiten unser digitales Handeln?
Datenqualität ist kein IT-Thema – sondern ein Spiegel der Unternehmenskultur
„Die KI hat das entschieden“ – klingt harmlos, ist aber hochgefährlich. Denn damit geben wir Verantwortung ab. So, als würden wir im Autopilot-Modus fahren und das Lenkrad loslassen.
Next Level Leadership heißt: auch im digitalen Raum präsent sein. Entscheidungen hinterfragen. Und Verantwortung für das übernehmen, was automatisiert wirkt.
Fazit: Was KI über unsere Führung verrät
Künstliche Intelligenz ist nicht gut oder schlecht – sie ist das Ergebnis unserer Haltung. Und damit ein ehrlicher Spiegel unserer Führungskultur.
Wer diesen Spiegel nutzen will, braucht Mut zur Reflexion. Mut, die unbequemen Fragen zu stellen. Und den Willen, eine neue Form von Leadership zu leben:
eine, die technologische Intelligenz mit menschlicher Reife verbindet,
die nicht alles der Effizienz opfert,
und die Verantwortung nicht delegiert, sondern neu definiert.
IT-Daily hat dazu einen Artikel von mir veröffentlicht. Den findet ihr hier.
Autorin: Barbara Liebermeister
Zur Autorin:
Barbara Liebermeister ist Gründerin und Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) – und Vordenkerin, wenn es um moderne Führung geht. Mit dem von ihr entwickelten Konzept Alpha Intelligence® fasst sie die entscheidenden Intelligenzen erfolgreicher Leader im digitalen Wandel zusammen: menschlich, wirksam und zukunftsfähig.
Als langjährige Managerin, Beraterin und Coach bringt sie Erfahrung aus der Praxis mit und begleitet Unternehmen dabei, ihre Führungskultur neu zu denken – wissenschaftlich fundiert, individuell und mit einem klaren Blick auf das, was wirklich wirkt. Ob als Autorin mehrerer Fachbücher, Impulsgeberin auf Bühnen oder Lehrbeauftragte an renommierten Hochschulen wie der RWTH Aachen, der Hochschule Kempten u. v. m. – Barbara verbindet fundiertes Wissen mit einer großen Portion Persönlichkeit.
Sie ist Mentorin an hessischen Universitäten, wurde für den #digitalfemaleleader Award nominiert und erhielt mit ihrem Team den Wolfgang-Heilmann-Preis für das digitale Führungsanalyse-Tool LEADT. Ihr Antrieb: Führung menschlicher und zugleich zukunftsfester zu machen.