KI ist kein Chef – aber ein ziemlich guter Sparringspartner

26.12.2025

26.12.2025

26.12.2025

Mensch und Roboter Hand in Hand
Mensch und Roboter Hand in Hand
Mensch und Roboter Hand in Hand

KI & FÜHRUNG. Wer heute führt, führt längst nicht mehr nur Menschen. Zwischen Tools, Bots und Chat-Systemen taucht ein neuer Teamplayer auf: die Künstliche Intelligenz.

Und während viele Führungskräfte noch überlegen, ob sie dieses Thema lieben oder fürchten sollen, ist eines klar: KI ist gekommen, um zu bleiben. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie wir sie klug einsetzen – ohne uns selbst überflüssig zu machen.

 

Die KI ist gekommen, um zu bleiben

Denn Führung im Zeitalter der KI bedeutet nicht, das Denken abzugeben. Im Gegenteil: Sie verlangt mehr Bewusstsein, mehr Haltung – und eine klare Entscheidung, wer hier eigentlich führt. KI kann Daten analysieren, Ideen sortieren und Kommunikation vereinfachen. Aber sie kann nicht spüren, motivieren oder Vertrauen aufbauen. Und genau das bleibt der menschliche Vorsprung.

Trotzdem: Wer KI meidet, verpasst Chancen. Wer sie blind nutzt, verliert Orientierung. Die Lösung liegt – wie so oft – in der Balance. Führungskräfte, die KI gezielt einsetzen, gewinnen Zeit, Erkenntnis und kreative Freiheit.

 

10 Hacks, die deine Führung spürbar verbessern

Hier kommen zehn kleine Hacks, die deine Führung nicht ersetzen – aber spürbar verbessern.

  1. Nutze ChatGPT als Sparringspartner – aber denke selbst.

    Lass‘ dir Ideen, Perspektiven oder Argumente geben, wenn du vor einer Entscheidung stehst. Doch das letzte Wort hat dein Bauchgefühl. Es ist besser kalibriert, als du denkst.

  2. Lasse KI komplizierte Dinge einfach machen.

    Ob Strategiedokument oder Marktanalyse – lasse sie dir in drei Sätzen erklären, als würdest du es deinem Team sagen. Du trainierst damit Klarheit – und gewinnst Zeit.

  3. Stell der KI dieselbe Frage dreimal anders.

    Nicht, weil du misstrauisch bist – sondern weil du lernst, wie sehr Sprache das Denken formt. Je präziser deine Fragen sind, desto intelligenter sind die Antworten.

  4. Schaffe „Human-Only-Momente“.

    Beim Kaffee, im Feedbackgespräch oder im Kick-off: Kein Algorithmus ersetzt echtes Zuhören. Deine neuronalen Spiegelzellen brauchen soziale Resonanz.

  5. Wähle ein KI-Tool pro Quartal – nicht zehn auf einmal.

    Teste bewusst, was dir und deinem Team wirklich hilft – gerne gemeinsam. Und wenn es nicht funktioniert: weg damit. Experimentieren ist erlaubt, Überforderung nicht.

  6. Lasse dir von der KI deine letzte Mail umformulieren.

    Erstaunlich, wie viel freundlicher, klarer oder empathischer sie klingen kann. Vielleicht das beste kostenlose Kommunikationstraining der Welt.

  7. Mache dein Team zu KI-Mitgestaltern, nicht Zaungästen.

    Lasse jeden einmal ein Tool vorstellen, das den Alltag erleichtert. Lernen mit Neugier und Lachen ist der schnellste Weg, Angst vor Neuem abzubauen.

  8. Gib Routine an die Maschine – und gewonnene Zeit ans Team.

    Wenn KI Mails sortiert oder Protokolle schreibt, nutze den Freiraum für das, was wirklich zählt: Gespräche, Feedback, Entwicklung.

  9. Nutze KI für Feedback – aber lies zwischen den Zeilen.

    KI kann Stimmungen erkennen, Tendenzen auswerten, anonymes Feedback bündeln. Doch was dein Team wirklich bewegt, erkennst du nur im Dialog.

  10. Entwickle deine eigene KI-Ethik.

    Was soll KI in deinem Team dürfen – und wo ist Schluss? Formuliert gemeinsam Regeln, die Haltung zeigen. Führung heißt heute auch: Grenzen setzen können.


Über die Autorin Barbara Liebermeister

Barbara Liebermeister ist Gründerin und Leiterin des IFIDZ – Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter. Als Managementberaterin, Coach und Vortragsrednerin verbindet sie Wirtschaftserfahrung mit wissenschaftlichem Tiefgang und hat mit dem Begriff Alpha Intelligence® ein Konzept geprägt, das die entscheidenden Fähigkeiten moderner Führungskräfte auf den Punkt bringt.

Mit langjähriger Praxis in Führungspositionen und als Coach für Top-Entscheider begleitet sie seit über zwei Jahrzehnten Unternehmen aller Größenordnungen auf dem Weg zu zeitgemäßer Führung – praxisnah, strategisch und wirksam. Die Erkenntnisse aus ihrer Arbeit flossen in mehrere Bücher zu den Themen Selbst-Führung, Networking und Leadership in der digitalen Welt ein.

Barbara Liebermeister ist Lehrbeauftragte an der RWTH Aachen, der Hochschule Kempten u.v.a. und zudem Mentorin an hessischen Universitäten. Sie hat Wirtschaftswissenschaften studiert, einen Master in Neurowissenschaften sowie Ausbildungen als Business-, Management- und Sport-Mentalcoach absolviert.

Ausgezeichnete Arbeit: Für ihre Pionierarbeit wurde sie 2017 für den #digitalfemaleleader Award nominiert. 2018 wurde das von ihrem Institut entwickelte Analyse-Tool LEADT, das die digitale Führungsreife misst, mit dem renommierten Wolfgang-Heilmann-Preis auf der Learntec ausgezeichnet.

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