28. Januar 2020 – Welche Bedeutung hat emotionale Intelligenz für den Führungserfolg im digitalen Zeitalter? Zu diesem Thema interviewte mich vor einiger Zeit ein Journalist und veröffentlichte das Interview u.a. in der  Zeitschrift ELEKTRONIK.

 

In dem Interview betonte ich, dass emotionale Intelligenz für den Führungserfolg immer wichtiger wirdobwohl kein Unternehmen beim IFIDZ anruft und sagt: Unsere Führungskräfte brauchen mehr emotionale Intelligenz.

 

Mangelnde emotionale Intelligenz verursacht oft Folgeprobleme

Sie schildern vielmehr ein Problem oder eine Herausforderung, vor der ihre Organisation steht – zum Beispiel: „Unseren Führungskräften gelingt es nicht, ihre Mitarbeiter als Mitstreiter zu gewinnen.“

Analysiert man dieses Problem jedoch, dann zeigt sich oft, dass eine Ursache hierfür ist: Das Einfühlungsvermögen der Führungskräfte in ihre Mitarbeiter und das Bewusstsein für die emotionalen Prozesse, die in ihnen ablaufen, kurz ihre emotionale Intelligenz ist nicht genügend ausgeprägt.

 

Emotionale Intelligenz ist nötig, weil Mitarbeiter Menschen sind

Wichtig ist emotionale Intelligenz für den Führungserfolg, weil die Mitarbeiter (aber auch Kunden) Menschen und keine in Serie gefertigten Maschinen sind. Entsprechend unterschiedlich sind ihre Biografien und Persönlichkeiten, ihre Werte und Bedürfnisse. Wenn alle Mitarbeiter gleich wären, bräuchten die Unternehmen ihre Führungskräfte nicht systematisch weiterzuentwickeln. Dann würde es genügen, ihnen – wie bei einer in Serie gefertigten Kaffeemaschine – eine Gebrauchsanweisung in die Hand zu drücken und zu ihnen zu sagen: „Wenn Ihr Probleme beim Führen habt, schaut da hinein.“

Anders ist es, wenn die Mitarbeiter und ihre Werte verschieden sind. Dann kann man den Führungskräften zwar Grundregeln zum Beispiel für das Führen von Mitarbeitergesprächen an die Hand geben, doch wie sie die Gespräche mit ihren Mitarbeitern konkret gestalten, das müssen sie in der jeweiligen Situation selbst entscheiden. Und genau dies erfordert eine hohe emotionale Intelligenz.

 

Selbstbewusste Mitarbeiter erfordern mehr emotionale Intelligenz

Eine Ursache, warum es heute vielen Führungskräften so schwer fällt, die Beziehung zu ihren Mitarbeitern adäquat zu gestalten, ist: Die Belegschaften sind heterogener als früher. Zudem sind die Mitarbeiter selbstbewusster und fordernder – speziell in den Berufen und Branchen, in denen ein Mangel an qualifizierten Fach- und Führungskräften besteht.

 

Viele Führungskräfte sind zutiefst verunsichert

Hinzu kommt die aktuelle Diskussion über das Thema Führung. Durch sie geistert seit Jahren der Begriff „Holokratie“. Er bezeichnet eine nicht-hierarchische Organisationsform, bei der die Mitarbeiter keine Führungskräfte bzw. Vorgesetzten haben. Aufgrund solcher Diskussionen fragen sich viele Führungskräfte: Werden wir als Führungskräfte künftig überhaupt noch gebraucht?

Dies auch deshalb, weil viele Unternehmen in den letzten Jahren ihre Führungskräfteentwicklungsprogramme auf Eis legten, weil ihnen oft selbst unklar war, wohin die Reise beim Führen geht. Das heißt, in einer Situation des Umbruchs, in der viele Führungskräfte selbst Halt und Orientierung benötigt hätten, wurde an sie – aus meiner Warte – ein falsches Signal gesendet.

 

Den Führungskräften nachhaltig vermitteln: Wir brauchen Euch!

Deshalb fordere ich in dem Interview unter anderem:

Die Top-Manager in den Unternehmen müssen den ihnen nachgeordneten Führungskräften top-down wieder nachhaltig vermitteln: „Wir brauchen Euch, denn Führung wird im digitalen Zeitalter und in der VUKA-Welt immer wichtiger.“ Sie müssen ihnen sozusagen den Rücken stärken, denn ohne ihre aktive Unterstützung gelingt den Unternehmen zum Beispiel die digitale Transformation nie.

Zudem sollten sie ihnen in Führungskräfteentwicklungsprogrammen die noch fehlenden Kompetenzen vermitteln, die sie zum Führen im digitalen Zeitalter brauchen.

 

Das Interview zum Thema „emotionale Intelligenz“ lesen?

Möchten Sie das Interview mit mir zum Thema emotionale Intelligenz und Führung lesen? Wenn ja, dann klicken Sie hier.