7. September 2019 – Am 04./05. September war es wieder soweit: Beim Bankengipfel im Rahmen der 24. Handelsblatt-Jahrestagung im Kap Europa in Frankfurt diskutierten prominente Köpfe der Branche deren drängendste Probleme und die neuesten Trends. Außerdem wurden drei Preise für innovative Lösungen für das Banking der Zukunft verliehen.

Wir, die Jurymitglieder, hatten im Vorfeld erneut viel zu tun. Mehr als 30 Bewerbungen aus dem Retail- und Corporatebanking- sowie Fintech-Bereich für den Diamond Star Award gingen ein. Gemeinsam war ihnen: Ihre Einreicher blicken trotz der eher miesen Stimmung in der Finanzbranche zuversichtlich in die Zukunft – vermutlich weil sie sich dem digitalen Wandel stellen, die klassischen Geschäftsmodelle zumindest kritisch beäugen und den Kunden konsequent in den Fokus ihrer Überlegungen stellen.

Digitalisierung Award-Gewinner beim Banken-Gipfel

Deshalb hätten eigentlich alle einen Preis verdient gehabt. Doch die Jury musste sich entscheiden. Letztlich wurden folgende Unternehmen als Diamond Star Award-Gewinner gekürt:

  1. Tomorrow konnte in Kooperation mit der Solaris Bank die Jury für sich begeistern. Die beiden Unternehmen bieten Kapitalanlegern die Möglichkeit, in Einlagen für nachhaltige und zukunftsweisende Projekte wie etwa Mikrofinanz-Fonds oder Green Bonds zu investieren.
  2.  Im Bereich „Digital Corporate Banking“ ging es darum, innovative Lösungen für das Banking der Zukunft zu finden. Hier wurde die Commerzbank prämiert. Sie und Daimler Trucks haben erstmals eine Zahlungslösung geschaffen, die auf der Blockchain-Technik basiert, die auch hinter der Krypto-Währung Bitcoin steckt. Die Abwicklung von Transaktionen zwischen Objekten wie beispielsweise Autos oder Maschinen gewinnt im Business zunehmend an Relevanz.
  3. Den Preis in der Handelsblatt Diamond Star Award Kategorie „Fintech“ gewann die Nect GmbH aus Hamburg. Sie hilft ihren Kunden aus der Finanzbranche, die Identität ihrer Klienten durch ein einfaches und sicheres System festzustellen.

Botschaft an Banken: Nicht jammern, sondern handeln

Eröffnet wurde der Kongress vom CEO der Deutschen Bank unter anderem mit folgenden klaren Aussagen: Langfristig ruinieren die niedrigen Zinsen das Bankgeschäft! Und: Wie in vielen Branchen sind auch in der Bankenlandschaft bei vielen Unternehmen die Aussichten mit der digitalen Transformation intelligent und schnell genug zu Recht zu kommen, nicht rosig. So manches Finanzinstitut hätte sich zu lange auf dem Erfolg in der Vergangenheit ausgeruht. Doch inzwischen hätten auch die letzten erkannt: Wir müssen etwas tun.

Der Bafin-Chef Felix Hufeld ist seit langem besorgt über die Profitabilität der Geldinstitute. Allerdings bemängelte er die Opfer-Mentalität, in die sich viele von ihnen flüchten und mit dem Finger auf die Europäische Zentralbank als Schuldigen zeigen. Felix Hufeld sagte klipp und klar: Die Bankinstitute sollten statt zu jammern, das Problem bei der Wurzel packen und nach Lösungen suchen!

Wie wahr, das kennen wir vom IFIDZ auch aus vielen anderen Branchen. Zuerst kommen die Unternehmen nicht richtig in „die Pötte“, und dann fühlen sie sich von den mannigfaltigen Herausforderungen im digitalen Zeitalter (wie Schnelllebigkeit, Informationsflut, verkrustete Strukturen, Verunsicherung auch in der Spitze und Führung der Generation Y) überfordert. Also verweisen sie gerne auf externe Schuldige. Höchste Zeit, dass stattdessen gehandelt wird.

Den Menschen in den Fokus stellen

Und wenn keine oder zu wenig Initiative von ganz oben kommt? Dann nicht warten, sondern als Führungskraft, egal auf welcher Etage, sich selbst als Unternehmer verstehen und agieren, denn: Wandel beginnt bei einem selbst und auch viele kleine Schritte bewirken Großes – nicht nur, was neue Ideen anbelangt, sondern auch, was die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern angeht. Denn wenn diese in einer von Wertschätzung geprägten Kultur (und sie es nur im eigenen Team bzw. der eigenen Abteilung) arbeiten, dann haben auch die so dringend benötigten Ergebnisse eine ganz andere Qualität. Deshalb lautet unser Credo: Der Mensch steht im Fokus des digitalen Zeitalters!