04. Juli 2024 – In den letzten Wochen war ich mal wieder, wie so oft, als Referentin für die Führungskräfte verschiedener (Non-)Profit-Organisationen aktiv. Und ich muss sagen: Der Dialog mit ihnen hat sich für mich sehr gelohnt. Unter anderem weil ich hieraus viele Denk-Impulse mitnahm.

 

Seit circa zwei Wochen bin ich nun aus dem historischen Meißen zurück. Dort traf ich mich mit 20 hochrangigen Ministerien-Vertretern der Landesregierung zu einem intensiven Austausch über das Thema „Leadership im digitalen Wandel“.

 

Herausforderungen beim Führen von Behörden und Ämtern

Zentrale Fragen in den Gesprächen waren:

  • Kontrollverlust und Delegation: Wie schaffen wir es, selbst auf höchster Ebene Vertrauen zu entwickeln und Kontrolle abzugeben? Ein mutiger Schritt, der aber essenziell ist, um ein schnelles und flexibles Entscheiden zu ermöglichen.
  • Flache Hierarchien: Können wir uns von den traditionellen Hierarchien lösen und eine neue Kultur der Zusammenarbeit schaffen? Flachere Strukturen fördern nicht nur die Effizienz, sondern auch Innovationsfähigkeit. Sind unsere Führungskräfte bereit, diesen Wandel aktiv zu gestalten?
  • Psychologische Sicherheit: Ein oft unterschätzter Faktor – wie schaffen wir ein Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeitende so sicher fühlen, dass sie ihre Ideen frei äußern und mehr Eigeninitiative zeigen? Psychologische Sicherheit ist der Schlüssel zu einem offenen und produktiveren Miteinander.

Rückblickend muss ich sagen: Es waren zwei sehr intensive Tage im Kloster St. Afra, mit einem Teilnehmerkreis, der wirklich gefordert werden wollte.

 

Flexibel auf die brennenden Fragen der Teilnehmenden reagieren

Der Austausch mit den Führungskräften im öffentlichen Dienst zeigte mir mal wieder, wie wichtig es ist, als Seminarleiterin flexibel und offen zu sein. Faktisch musste ich meine ursprüngliche Planung komplett über den Haufen werfen, um den Themen der Teilnehmenden den erforderlichen Raum zu geben. Statt starr zu präsentieren und die geplanten Übungen durchzuexerzieren, moderierte und orchestrierte ich den Diskurs der Teilnehmenden – entsprechend dem Auftrag eines modernen Leaders.

Es war herausfordernd für mich, meine Vorbereitung sausen zu lassen und dennoch den roten Faden und das große Ganze bzw. übergeordnete Ziel im Blick zu behalten. Doch der Mut hierzu, hat sich gelohnt: Es war beeindruckend für mich zu erleben, wie offen und engagiert die Teilnehmer diskutierten und welch großartige Ideen sie entwickelten.

 

Zentrale Erkenntnisse im Führungskräfte-Dialog und -Diskurs

Drei wesentliche Erkenntnisse in der Diskussion waren:

  • Loslassen können: Wahres Leadership bedeutet, Vertrauen zu schenken und Kontrolle abzugeben. Wenn wir mutig genug sind, diesen Schritt zu gehen, ermöglichen wir schnelle und flexible Entscheidungen, die gerade in Zeiten des digitalen Wandels unverzichtbar sind.
  • Raum geben für Großartiges: Menschen leisten oft Erstaunliches, wenn wir ihnen die Möglichkeit hierzu geben. Ein moderner Leader erkennt das Potenzial in seinem Team und schafft die Rahmenbedingungen, in denen dieses Potenzial zur Entfaltung kommt.
  • Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Im digitalen Wandel müssen wir bereit sein, neue Wege zu gehen und kalkulierte Risiken einzugehen. Mutige Entscheidungen und das Verlassen der Komfortzone sind der Schlüssel zum Erfolg.

Danke liebe Teilnehmende bzw. Freunde, wie offen und warmherzig ihr mich aufgenommen habt. Danke auch für Eure inspirierenden Impulse. Danke zudem für die gemeinsame, unvergessliche Zeit in Meißen!

 

Die „Agilen Groupies“ der Otto Group sind echte Innovatoren

Ebenfalls nachdrücklich beeindruckt hat mich der 20. Coaching Circle der Agile Groupies der Otto Group, an dem ich als Impulsgeberin teilnahm. Bei ihm sprachen wir über das Thema „Führen (und geführt werden) im Zeitalter von VUCA bzw. VOPA“.

Die Agile Groupies sind ein Netzwerk von über 900 Mitarbeitenden der Otto Group, die sich in ihrer Organisation aktiv für einen generationen-, hierarchie- und funktionsübergreifenden Wissensaustausch und neue agile Arbeitsweisen und Strukturen der Kommunikation und Zusammenarbeit einsetzen. Ihre regelmäßigen „Coaching Circles“ bilden eine Plattform für tiefgehende Gespräche und den Austausch innovativer Ideen für eine zukunftsweisende, agile Arbeitswelt.

 

Als Führungskraft sowohl empathisch als auch effektiv sein

Beim Circle beleuchtete ich mit drei hervorragenden Gesprächspartnern (Peter Wolter, Direktor Marktplatz IT0; Felicitas van Bargen, Teamlead Content Production, Creation & Support

; Dr. Yves Stalgies, Process Lead) aus unterschiedlichen Perspektiven unter anderem das Thema „Strategien für Führung in Krisen- bzw. Marktumbruchzeiten“. Erörtert wurden unter anderem die Aspekte:

  • Wie gelingt es Führungskräften, ihre Teams trotz äußerem Druck stabil und motiviert zu halten? Und:
  • Wie können Führungskräfte die nötigen Veränderungsprozesse empathisch und effektiv managen?

 

Danke „Agile Groupies“ für die Einblicke in Euren Arbeitsalltag

Dabei erhielt auch wieder einen tiefen Einblick, vor welchen Herausforderungen Führungskräfte im Alltag beim hybrides und digitales (Zusammen-)Arbeiten stehen; des Weiteren viele Denkanstöße, die mich weiterhin beschäftigen werden. Danke „Agile Groupies“ hierfür.