„Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für Führungskräfte in der aktuellen Krise?“ Das wollte das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) in seinem Leadership-Trendbarometer Ende März anlässlich der aktuellen Corona-Krise wissen.
Leader sind 2020 in der Krise gefordert und gefragt
„Was sind aus Ihrer Warte in der aktuellen Krise die größten Herausforderungen für Führungskräfte?“ Das wollte das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt, in seinem Leadership-Trendbarometer Ende März anlässlich der aktuellen Corona-Krise wissen.
Die Online-Befragung ergab: In Zeiten wie diesen sind die Führungskräfte vor allem als Lenker und Steuerer ihrer Bereiche bzw. Unternehmen gefragt. Darüber hinaus sind ihre Persönlichkeiten gefragt, die ihren Mitarbeitern in der Krise Orientierung und Halt bieten. Sie sollen das Team in Zeiten wie diesen als Führungskraft zusammenhalten und sicher durch die Krise führen.
Zentrale Herausforderungen der Leader in Krisenzeiten
Die meisten Befragungsteilnehmer nannten als zentrale Herausforderung folgende Aspekte (Mehrfachnennung möglich):
- 58% „Prioritätensetzung: Schnell und richtig entscheiden in der Krise“
- 54% „Strukturiert und fokussiert agieren in einem ‚instabilen Umfeld‘“
- 50% „Als Verantwortlicher trotz Krise Gelassenheit und Zuversicht vermitteln“
Krisen-Management: Leader müssen Orientierung geben
Überraschend sind diese Ergebnisse nicht, denn: Wenn eine Krise sämtliche Strategien und Planungen der Unternehmen obsolet macht, ist es die erste Aufgabe der Führungskräfte die veränderte Situation zu reflektieren und die Prioritäten neu zu setzen. Nur dann ist ein effektives Krisenmanagement möglich. Zugleich ist dies die Voraussetzung, um als Leader und Chef trotz Krise Gelassenheit und die Zuversicht „Wir schaffen das“ auszustrahlen und den Mitarbeitern die gewünschte Orientierung und den nötigen Halt zu geben.
Leader sollten in der Krise den „Zukunftsblick“ bewahren
Alle anderen Herausforderungen haben verglichen damit eine nachgeordnete Bedeutung oder sie ergeben sich wie die Aufgaben „Teams auf Distanz führen“ bereits aus Maßnahmen zur Bewältigung der Krise. Interne Umstrukturierung und, dass mehr Mitarbeiter im Home-Office arbeiten, wären Beispiele hierfür.
Auffallend ist auch: Über 40 Prozent der Befragten betonen, eine große Herausforderung sei es, in der aktuellen Situation den „Zukunftsblick“ zu bewahren – und nicht in einen blinden Aktionismus zu verfallen. Das ist nachvollziehbar in einer Situation in der scheinbar die Welt zusammenbricht.
Leader müssen Coach und Entscheider sein
Die Ergebnisse des aktuellen Trendbarometers sind nach Auffassung des IFIDZ auch ein Indiz dafür, wie realitätsfern so manche Managementdiskussion in den letzten Jahren war. Die Diskussion darüber, inwieweit Führung künftig in den Unternehmen überhaupt noch nötig ist, wäre ein treffendes Beispiel. Gerade in einer Krise, wie jene durch das Coronavirus, zeigt sich, wie unverzichtbar Führungskräfte, die sich auch als Entscheider und nicht nur als Coach ihrer Mitarbeiter verstehen, für den Erfolg von Unternehmen sind.
Die Befragungsergebnisse und Trends im Detail
Die konkreten Befragungsergebnisse des Leadership-Trendbarometer „Führungskräfte in der Krise“ vom März 2020 haben wir unten für Sie publiziert. Die nächste Umfrage planen wir im Sommer 2020. Wir würden uns freuen, wenn Sie beim nächsten Mal wieder dabei sind und uns Fragen zu spezifischen Themen beantworten.